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"Der Kaland zu Horn (1761-1851)

Die Geistlichen eines unbegrenzten Sprengels schlossen sich im fruehen Mittelalter zu monatlichen Zusammenkuenften (daher calendae, d. i. der erste Tag des Monats) zusammen, ,,um im Leben, im Sterben und nach dem Tode noch sich gegenseitig zu foerdern". Spaeter wurden aus Geistlichen und Laien Kalandsbruderschaften gebildet mit jaehrlichen Festgelagen, feierlicher Bestattung verstorbener Mitglieder und Verpflichtung zu Gebeten und heiligen Messen fur die Toten. In den schweren Zeiten der friderizianischen Kriege, wodurch auch unsere Gegend zwei Jahrzehnte hindurch arg betroffen wurde, taten sich zunaechst die Kuester, meist zugleich Lehrer, aus den Pfarreien Erwitte, Anroechte, Hellinghausen, Horn und Eickelborn zusammen, um in einem Kuesterkaland gegenseitige Hilfe, Auskuenfte, gemeinschaftliche Gottesdienste und namentlich bei Bestattung das Andenken der toten Kalandsbrueder zu pflegen. Erzbischof Clemens August von Koeln, geboren zu Bruessel als Herzog von Bayern am 16. August 1700, gestorben zu Koblenz am 6. Februar 1761, zugleich Bischof von Paderborn, Muenster, Hildesheim und Osnabrueck, Abt zu Stadtlohn und Grossmeister, errichtete diesen Kaland kirchlicherseits.

[...]Am 31. Mai 1864 machte Franz Schulenberg aus Merklinghausen den Versuch, den Kaland wieder aufleben zu lassen, jedoch vergebens. "

(Entnommen der "Geschichte des Kirchspiels Horn" von Paul Heitkemper. Herausgegeben von der Sspar-u.Darlehnskasse E.G.M.U.H. Horn amlaesslich ihres 70-jaehrigen Bestehens 1962.)

Mein Urgroßvater  (Franz Schulte get. Schulenberg *1833 +1873)  also hat es schon nicht mehr geschafft, auch wenn ihn "der Versuch" eine Stange Geld gekostet hat! Und mich hat es immer "gewurmt", daß eine so außerordentlich erfolgreiche Bruderschaft/Organisation aus meiner alten Kirche verschwunden sein sollte. Sollten nur noch die Spar-u.Darlehnskassen an den einstigen Hilfreichtum der Kalandbrüder erinnern? !

Zu den Missionspatres vom Hl. Geist (Spirituaner / Angolamissionare) auf die Schulbank geschickt, habe ich mir schon als Sextaner gemerkt, daß zuerst einmal "die Baeuche" gefüllt werden müssen, - soll denn "das Himmelreich" anbrechen. Und so erdhaft ist meine froehliche Katholizität immer geblieben. In diesem - vielleicht etwas weit hergeholten - Sinne, wollte ich stets "Kalandbruder" bleiben. Und ich habe begruendete Hoffnung, daß "die Kette nicht abreißt".

Die Straßenkanzel in Westf .1965
 

Merklinghausen, Kirchspiel Horn, gehoerte zu Arnsberg:
Arnsberg,  Stadt im nördl. Sauerland, NRW, 76)100)E. Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Arnsberg. Museen, u.)a. Sauerland-Museum;
 Papier-, Metall-, Textil- und Holzindustrie. Got. Propsteikirche (12.-16.)Jh.); Hirschberger Tor (1753), Rathaus (1710), Marktbrunnen (1779). - Sitz der Grafen von Arnsberg bzw. Werl; 1238 Stadtrecht.
(c) Meyers Lexikonverlag.
 
 

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