Die Spätfolgen & Deren Sanierung      (zugehört)
 

Soeben im n-tv, 14.05.2002, Uhr 17,15
Zu Gast
Lothar Späth, Vorstandsvorsitzender der Jenaoptik AG
Thema
Rückkehr in die Politik.

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(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“ )
--
SM Sandra Maischberger
S     Lothar Späth

START

SM
„K-Team“. Kompetenz für „Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost“
Darf ich den Talkmaster fragen? Kann man Superminister und Talkmaster sein?
S
Nein. „Späth am Abend“ habe ich ja auch schon aufgegeben.
(In amtlichen Funktionen keine privatwirtschaftliche Tätigkeiten. Auch früher nie gemacht.)

SM
Wir haben 11 Jahre den Unternehmer und Talkmaster erfolgreich gesehen. Sie wollten nach Kohl nicht mehr antreten. Sind Sie jetzt jünger?
S
Wir müssen jetzt alle länger arbeiten, weil wir biologisch älter werden. Wenn auch ich jetzt weiter arbeite, werde ich für den Staat billiger.

SM
Warum wollen Sie jetzt bei Stoiber? ( und wollten nicht bei Kohl )
S
Wir haben über die Inhalte gesprochen, - und da kamen wir auf die Wirtschaft. Wie bekommen wir Arbeit und Wirtschaft wieder zusammen?! ( bei Kohl stimmte die Chemie nicht)

SM
Welche Bedingungen haben Sie gestellt?
S
Zuständigkeit für: „Wirtschaft, Arbeit und Aufbau Ost“

SM
Sie sind mit 30 Jahren in die Politik gegangen. Jetzt ähnliche Motive?
S
Ja, vergleichbar. (Differenziert Einwirkensmöglichkeiten)

SM
Sie waren immer gerne die Nr.1. Es wird gerätselt, ob Sie Stoiber akzeptieren können?
S
Kein Problem, - weil ausreichend Spielraum. (als Stürmer)

SM
Stoiber Schwäche in Wirtschaftkompetenz?
S
Nein.

SM
Auch Schröder/Lafontaine war auch Idealteam?
S
Das war eine ganz andere (politische) Konstellation.

SM
Was halten Sie von Schröder?
S
Von ihm persönlich – viel.
Ich finde – wenn er bei der ursprünglichen Steuerreform geblieben wäre - , dann wäre sie gut geworden.

SM
Baden-Württemberg Musterländle unter Lothar Späth, - für welchen Preis?
( von 6 Mrd. – auf 20 Mrd. EUR Schuldensteigerung)
S
Nach Bayern hat Baden-Württemberg die niederste Verschuldung.
Unsere Investitionen in Technologie sind inzwischen eindeutig tragend.
 
 

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SM
Reisen?  „Wer zu „späth“ kommt, der bezahlt die Spesen“. Sie sind damals radikal zurückgetreten. Wieso?
S
Das hätte ich zeitlich und kräftemäßig nicht durchgestanden (Untersuchungsausschuss-taktiken)  So aber war es sehr richtig.

SM
Wie sicher werden Sie Minister?
S
Chancen stehen 70/30 gut.

SM
Konkurrenz zu März?
S
Nur mit Stoiber Grundsatzfrage diskutiert. Keine Personalfragen sonst.
Es geht grundsätzlich um die Frage der Ressortkompetenz. Spielräume müssen neu geschaffen werden. (Schulden geht nicht; Blauer Brief aus Brüssel liegt auf Wiedervorlage)
Neben der Etatfrage, kann Privatisierung ein Thema sein.

SM
Wollen Sie die Kompetenz für Soziales?  ( auch Rente? )
Superministerium soll wie aussehen, bitte?
S
Die Frage der Leistungsfähigkeit ist abhängig von der Wirtschaft.

-------------------------Was soll Wirtschaftspolitik, wenn Arbeit nicht dazu gehört?-----------------
Die produzierende Großwirtschaft fragt – globalisiert - nach der Produktivität, nicht nach den Sozialinteressen.
 

SM
Sie haben Jena-Optik saniert. Zu welchem Preis?   (Tausende Arbeitsplätze verloren)
S
Die Sanierung ging nirgendwo mit „den alten Leichen“. Das verfügbare Geld ist zu oft in chancenlose Sozialgesten investiert worden und fehlte dann für den technischen Ausbau, für die Schaffung neuer Spielräume.
Beispiel: Bei Zeiss gab es eine Lederverarbeitung für die Hüllen. Das war bei Zeiss (im Hause)Wahnsinn. Für Zulieferer aber war das eine Möglichkeit (– obwohl Arbeitsplätze verloren gingen - ).

SM
Was macht man mit Menschen, die bei solcher Sanierung herausgefallen sind?
S
ABM war für den Übergang sehr gut; auf die Dauer unmöglich.

SM
Würden Sie die Sätze für Arbeitslosenhilfe senken?
S
Das kann man nur differenziert beantworten. Wir müssen den Schwachen helfen (können) und nicht denjenigen, die sich "selber für Schwache erklären", weil das so bequem ist vom Staat versorgt zu werden.

SM
Was, wenn Sie jetzt nicht Wirtschaftsminister werden, weil Stoiber die Wahl nicht gewinnt?
S
Ich würde bei Jena-Optik bleiben und habe noch etliche weitere Optionen.
Golfen fange ich nicht mehr an.

END

Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 
 

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Späth, Lothar, * Sigmaringen 16. 11. 1937, dt. Politiker (CDU). In Bad.-Württ. 1972-78 Vors. der CDU-Landtagsfraktion, 1978 Innen-Min., 1978-91 (Rücktritt) Min.-Präs.; 1979-91 Landes-Vors. der CDU; seit 1991 Vors. der Geschäftsführung der Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH
(c) Meyers Lexikonverlag.

[Zu Baden-Württemberg & Lothar Späth:]
Seit 1953 ist die CDU stärkste Partei des Bundeslandes. In den meisten Legislaturperioden bis 1972 führte die CDU Koalitionen an. Von 1972 bis 1992 regierte sie alleine, von 1978 bis 1991 unter Ministerpräsident Lothar Späth. 1991 übernahm Erwin Teufel dieses Amt. Von 1992 bis 1996 wurde Baden-Württenberg von einer großen Koalition aus CDU und SPD geleitet, seit März 1996 von einer Koalition aus CDU und FDP.
 

Nach dem Rücktritt Lothar Späths infolge der so genannten „Traumschiffaffäre” 1991 wurde Teufel dessen Nachfolger als Ministerpräsident. Bei den Landtagswahlen von 1992 musste die CDU erhebliche Stimmenverluste hinnehmen und eine Koalition mit der SPD eingehen, die Teufel weiter als Ministerpräsident führte.
 

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