USA - Ja.   (zugehört)

Soeben, 21.05.2002, Uhr 17,15 bei n-tv-Maischberger
Zu Gast
Rezzo Schlauch
Franktionsvorsitzender Bündnis 90/Grüne
Thema
Besuch des US-Präsidenten, Wahlkampf

--
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“ )
--
SM Sandra Maischberge
S    Rezzo Schlauch
 

START

SM
Ein uramerikanisches Erlebnis in Ihrer Biographie?  (Jurastudium, USA-Besuch)?
(Bei Joska Fischer war es Bob Dylan – [amerikanische Bürgerrechtsbewegung].
lese auch SPIEGEL)
S
Begriff der Freiheit „us-typisch“.  (ambivalent)

SM
Was war „in Ihrem Rucksack voller Vorurteilen“, bevor Sie nach Amerika reisten?
S
Vietnam etc.

SM
Sie waren Schlagender. Wieso da Antiamerikaner (untypische Soziologie)?
Haben Sie als Demonstrant jemals Gewalt angewendet?
S
Grundsätzlich keine Gewalt!

SM
War es ein Fehler, Ihre heutige Demo in Berlin abzubrechen?
S
Nein.
Wir haben auch nicht abgebrochen, sondern jene wegen deren Störungen abgebrochen werden musste.

SM
Historische Hintergründe für Ihre US-Kritik?
S
Unilateralismus, Umweltpolitik-Kyoto, Protektionismus-Agrar.
(Historisiert.)

SM
"Attac"-leute demonstrieren morgen mit exakt Ihren Themen. Warum hängen Sie sich nicht an, sondern machten heute eine eigene Demo?
S
In einer solchen Großdemo könnten wir unterlaufen/überfremdet werden.
Außerdem: Als Regierungsmitglied habe ich auch andere Diskussionsmöglichkeiten.

SM
In summa: Ihre heutigen Demo „Nicht gut gelaufen“?
S
Falsch.

SM
„Versagte Solidarität“ mit USA bei „Waffengang gegen Irak“?
Wollen Sie überhaupt (irgend) einen helfenden Beitrag für die USA gegen Irak leisten?
S
Keinesfalls militärisch.
Das alles muss erst einmal auf dem Tisch liegen. (weicht aus)
Das wäre ein Rubikon.
 
 

Bleiben Sie bei uns.  ;-)
   Werbe-PAUSE


SM
Möllemann vs. Friedmann?  (bundesparteipolitische Würdigung)
S
Schlimme deutsche Tradition nach Motto: „Die Opfer sind die Täter.“
Man muss Möllemann massiv bekämpfen, weil er für die Interessen Deutschlands ein Risiko wird.

SM
Warum Möllemanns (frappante) Strategie?
S
Kühle Kalkulation im Hinblick auf Gewinn von deutschen Antisemiten. 18% egal woher!
Westerwelle als Kanzlerkandidat ist Verantwortlicher und deshalb indiskutabel.

SM
Warum haben Sie Karsli nicht früher expediert?
(Langjährige antisemitische Äußerungen in leitender Parteifunktionbei den Grünen.)
S
Ich pers. hätte es auch besser gefunden, wenn er früher gegangen wäre.
Nach seinem Irakbesuch war er unhaltbar.

SM
(Ihr) Ströbele musste damals zurücktreten, nachdem er antiisraelische Äußerung machte?
S
Im deutlichen Unterschied zu Möllemann IST Ströbele zurück getreten.

SM
Hat Joschka Fischer nicht gesagt, „dass FDP ein Hort des Antisemitismus sei“?
Fischer Zugpferd oder Gefahr für die Grünen?
S
Keine Gefahr, nur Zugpferd. (vehement)

SM
Grüne z.zt. nur 7 % bei Umfragen?
S
Gut, weil im Auftrend und dieses langsam. (Aus hohen Höhen kann man tiefer stürzen)

SM
Ihre konkreten Aussagen zu Koalitionstaktiken?
S
Differenziert. Besteht auf der Klarheit seiner Aussagen zum Unterschied von. FDP (Die können mit jedem).

SM
Fraktionsvorsitzender „Zuchtmeister“ der Partei. Grüne machen nicht mit?
S
Ich fühle mich nicht als Zuchtmeister und habe keinen zu disziplinieren. Grüne sind die Partei der Emanzipation. (Individualismus Tugend)

SM
Bush morgen Rede vor dem Bundestag. Einige Grüne werden emotional „den Saal verlassen“?
S
Wir werden Bush zuhören und nachher klar machen, was wir davon halten.
 

END

Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 

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Schlauch, Rezzo (*1947), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Jurist, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag (seit 1998).

Geboren am 4. Oktober 1947 in Gerabronn, arbeitete Schlauch nach Studium und juristischen Staatsexamen in Heidelberg und Berlin ab 1975 als selbständiger Rechtsanwalt. 1980 trat er den Grünen bei und saß für sie von 1984 bis 1994 im baden-württembergischen Landtag, von 1990 bis 1992 als Fraktionsvorsitzender. 1994 wurde Rezzo Schlauch in den Bundestag gewählt und engagierte sich dort vor allem in der Enquete-Kommission Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft sowie im Innenausschuss. Neben seiner Parlamentsarbeit war er weiterhin in Stuttgart als Anwalt tätig und unterstützte aktiv die Ziele des Republikanischen Anwaltvereins sowie des alternativen Wirtschaftsverbandes Unternehmensgrün.

Nach dem Wechsel Joschka Fischers vom Fraktionsvorstand in die neue rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder wurde Schlauch zu dessen Nachfolger in der Bundestagsfraktion gewählt; er teilt sich den Fraktionsvorsitz mit Kerstin Müller.

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