Soeben bei n-tv-Maischberger, 14.10.2002, Uhr 17,15
Zu Gast: Peter Scholl-Latour
Thema: Anschlag auf Bali.
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(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung. )
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Werbe-PAUSE
SM
Was hat Sie mit 78 Jahren gereizt, jetzt wieder weiter zu arbeiten?
S
„11.September“.
Und die Frage: Ist identisch „Kampf gegen Terror und Kampf gegen den
Islam“?
Das ist jetzt ein Phantomkrieg.
SM
Könnte man von „Krieg“ sprechen, wenn man ein einheitliches Motiv
feststellen könnte?
S
Nein.
SM
Bin Laden lebt noch?
S
Wahrscheinlich
- Ja.
SM
Sind die aktuellen Tonkassetten (bin Laden
) authentisch?
S
Nein.
SM
Bin Laden in Afghanistan noch populär?
S
Nein.
SM
Gibt es täglich Raketenangriffe auf Amerikaner in Afghanistan?
S
Nein.
(Unerheblich)
SM
Was ist Ihr Szenario für Afghanistan in den kommenden Monate?
S
Jetzige Methode der Nationenbildung, - Friedensschaffung ineffizient.
Jedoch: Jetzt geht der Krieg dort erst los. In dieser Partisanenkriegsführung
haben die Deutschen keinerlei Erfahrung. Wenn’s los geht, können die
Deutschen sich nur noch von den amerikanischen Hubschraubern dort heraus
holen lassen.
SM
Gibt es im Irak ein erhebliches Gefährdungspotential?
S
Nein.
SM
Irak Vize sagte, die Inspekteure könnten jetzt auch Präsidentenpaläste
kontrollieren, sinnvoll?
S
Nein.
Amerikaner werden das Regime beseitigen, - so oder so.
SM
Wann wird dort der Bombenkrieg beginnen?
S
Nach den US Wahlen.
SM
Was passiert, wenn die Amerikaner sich über die UNO hinwegsetzen?
S
Nichts.
SM
Können USA sich das in Sachen NATO leisten?
S
NATO = USA.
SM
Amerikanische Irakkriegspläne: Motiv Öl?
S
Ja.
SM
Warum können Sie bei all dem noch heiter sein?
S
Grimme Fröhlichkeit.
SM
Was wird nach amerikanischem Sieg im Irak sein?
S
Dann beginnt der (richtige, langfristige) Krieg.
SM
Was würden Sie als amerikanischer Präsident jetzt in Sachen
Terrorismus machen?
S
Darauf vorbereiten, dass wir von allen möglichen „Organisationen“
(auch mit Atomwaffen) erpresst werden. Die gesamte Militärstruktur
muss verändert werden.
SM
Was wird Ihr nächster Film werden?
S
Dieses (Erpressungs-)Thema.
Irak, Afghanistan, Asien, China, Nahostkonflikt.
END
Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg
)
PS.
Meine Mitschrift-Skizze zu einem früheren Maischbergergesspräch/Peter
Scholl-Latour (VHS Mitschnitt liegt vor) finden Sie unter:
http://www.n-tv.de/foren/programm/fernsehen/FORUM18/msg123299.php
Die –neue- „Internationale“ & Der –alte- Journalismus. (zugehört),
20.März 2002, Uhr 17,15
Peter Scholl-Latour, Journalist, Auslandskorrespondent. (Thema: Ausweitung
des Kampfes gegen internationalen Terrorismus?)
d.O.
Laden, Osama bin (*1955), eigentlich
AbuMuhammad Usama binMuhammad BinLadin, aus Saudi-Arabien stammender islamistischer
Terrorist und Geschäftsmann. Als mutmaßlicher Hauptverantwortlicher
für die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und
Washington, die mit schätzungsweise mehr als 4 800 Todesopfern das
verheerendste terroristische Verbrechen aller Zeiten waren, ist Osama bin
Laden gegenwärtig einer der meistbekämpften international operierenden
Terroristenführer.
Osama bin Laden wurde 1955 in Djidda bei Mekka (Saudi-Arabien) als
17. von 57 Kindern geboren. Teilweise wird als sein Geburtsjahr auch 1957
angegeben, das genaue Datum ist unbekannt. Sein Vater Muhammad bin Laden
stammte aus dem Jemen und hatte es als Bauunternehmer zu großem
Reichtum gebracht, seine Mutter ist Palästinenserin. Osama bin Laden
studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete in jungen Jahren im
väterlichen Unternehmen. Als der Vater Ende der sechziger Jahre bei
dem Absturz eines Hubschraubers ums Leben kam, hinterließ er dem
Sohn Vermögenswerte von schätzungsweise 80 Millionen US-Dollar.
Bin Ladens Vermögen, das er in den letzten Jahren durch Schmuggel
von Rauschgift und anderen Waren vermehrte, ist ein wichtiger Faktor seiner
Macht als Terroristenführer. Sein derzeitiges Vermögen wird auf
etwa 300 Millionen US-Dollar geschätzt.
Osama bin Ladens Hinwendung zum Islamismus begann Ende der siebziger
Jahre. In Pakistan wurde er Schüler des Islamisten Scheich Dr. Abdullah
Azzam, eines Propagandisten des Jihadismus (siehe Jihad). Die von bin
Laden vertretene Ideologie verbindet Islamismus und Jihadismus mit einem
militanten Antiamerikanismus. Von Azzam übernahm bin Laden auch eine
schwärmerische Verherrlichung des Martyriums im Jihad, eine Lehre,
die er im Lauf der Jahre an zahlreiche Selbstmordattentäter weitergab.
Nachdem die Sowjetunion 1979 Afghanistan besetzt hatte (siehe Afghanistan-Krieg),
schlossen sich auch arabische Islamisten den afghanischen Mudschaheddin
in der Hoffnung an, nach einem Sieg hier den ersten islamistischen Staat
der Welt gründen zu können. Osama bin Laden reiste 1980 erstmals
nach Lahore in Pakistan, um die Islamisten vor allem finanziell zu unterstützen.
Erst Mitte der achtziger Jahre ging er nach Afghanistan, um dort als Kämpfer
und militärischer Anführer tätig zu werden. Hier gründete
er 1986 ein militärisches Ausbildungslager für die arabischen
Kämpfer, das er Masadda („Löwenburg”) nannte. Zwei Jahre später
gründete er in Afghanistan die Organisation al Kaida („die Basis”),
die weltweit terroristische Anschläge ausführt. Nach dem Abzug
der sowjetischen Truppen aus Afghanistan widmete sich bin Laden in Saudi-Arabien
wieder unternehmerischen Aufgaben.
Anlässlich des 2. Golfkrieges und der Stationierung amerikanischer
Truppen in Saudi-Arabien artikulierte bin Laden in aller Deutlichkeit seinen
militanten Antiamerikanismus. Zusammen mit dem Büro von al Kaida ließ
er sich im Sudan nieder. In den folgenden Jahren organisierte al Kaida weltweit
mehrere Terroranschläge, die sich vor allem gegen US-Amerikaner richteten.
Auch die Attentäter, die im Februar 1993 versuchten, das World Trade
Center in New York in die Luft zu sprengen, standen in Verbindung zu al
Kaida. Die Attacke schlug fehl und ging mit sechs Toten und mehr als tausend
Verletzten vergleichsweise glimpflich aus – ein Erfolg hätte ungefähr
50 000 Opfer nach sich gezogen.
1994 wurde Osama bin Laden die saudi-arabische Staatsbürgerschaft
aberkannt, und seine Familie schloss ihn aus. Auf Druck der Regierung
verließ bin Laden 1996 den Sudan und ließ sich wieder in Afghanistan
nieder. Hier eroberten im folgenden Jahr die Taliban weite Teile des Landes,
und bin Laden schloss sich dieser islamistischen Gruppierung an. 1998 gründete
er die „Internationale Islamische Front für den heiligen Krieg gegen
Juden und Kreuzzügler” (mit Letzterem sind US-Amerikaner gemeint –
Soldaten wie Zivilisten). Nach den Bombenanschlägen am 7. August 1998
auf die Botschaften der USA in Nairobi und Daressalam wurde auf bin Laden
als Hauptverantwortlichen ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar
ausgesetzt. Die USA beschossen am 20. August 1998 sein Lager in Afghanistan
mit Raketen. Dessen ungeachtet führte die US-Regierung bis in den
Sommer 2001 geheime Verhandlungen mit den Taliban, bei denen das Interesse
der USA an den Erdöllagerstätten in Mittelasien im Vordergrund
stand.
Nach den grauenvollen Terrorattacken vom 11. September 2001 in New
York und Washington fiel auf Osama bin Laden der Verdacht, Hauptverantwortlicher
und „Drahtzieher” auch für diese Selbstmordanschläge zu sein.
Den Beweis für seine Verwicklung in dieses Verbrechen blieben die USA
allerdings der Öffentlichkeit weitgehend schuldig. Bin Laden selbst
bekannte sich weder zu der Tat, noch distanzierte er sich davon, gab aber
zu verstehen, dass er sie gutheiße. Die USA verlangten daher von den
afghanischen Taliban unter Androhung eines militärischen Angriffs mehrmals
seine Auslieferung, was diese ablehnten. Angeblich legten sie aber bin Laden
nahe, das Land zu verlassen – vermutlich eine diplomatische Finte angesichts
des Gastrechts, das in der afghanischen Gesellschaft traditionell unter allen
Umständen unverletzlich ist. Am 7. Oktober begannen die USA, unterstützt
durch Großbritannien, mit Luftangriffen auf militärische Stellungen
der Taliban in Afghanistan und wenige Wochen später auch mit ersten
Einsätzen von Bodentruppen. Osama bin Laden ließ unmittelbar
nach Beginn der Angriffe ein offenbar schon zuvor aufgezeichnetes Video
verbreiten, in dem er die muslimische Welt zum heiligen Krieg gegen „die
Ungläubigen”, repräsentiert in erster Linie durch Israel und die
USA, aufrief. Nahezu alle muslimischen Staaten und Institutionen distanzierten
sich von diesem Aufruf. In den folgenden Wochen, als die Truppen der Nordallianz,
unterstützt von den USA und ihren Verbündeten, Afghanistan nahezu
vollständig erobern, die Herrschaft der Taliban stürzen und al
Kaida empfindlich treffen konnten, blieb Osama bin Laden spurlos verschwunden.
Verfasst von:
Wolfgang Blümel
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vorbehalten.
( Allgemeine Copyrightanmerkungen des Autors )
4 AUF DEM WEG IN DIE UNABHÄNGIGKEIT
Osttimoresen auf der Flucht Nachdem sich die Osttimoresen im August 1999
mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit ihres Landes von
Indonesien ausgesprochen hatten, überzogen proindonesische Milizen Osttimor
mit einer Welle blutigen Terrors; Tausende Osttimoresen flohen vor der Gewalt
nach Westtimor, Unzählige wurden von den Milizen getötet oder verschwanden
spurlos. Erst nach Wochen gelang es einer UN-Friedenstruppe, die Gewalt einzudämmen.Jean-Marc
Giboux/Liaison Agency
Am 5. Mai 1999 unterzeichneten Indonesien und Osttimor unter UN-Vermittlung
ein Abkommen, in dem sich beide Seiten auf die Abhaltung einer Volksabstimmung
in Osttimor über den künftigen Status der Region – Autonomie oder
Unabhängigkeit – einigten. Die Volksabstimmung, die ursprünglich
für den 8. August vorgesehen war, musste aufgrund der anhaltenden Gewalt
mehrmals verschoben werden; sie fand schließlich am 30. August 1999
statt und erbrachte ein eindeutiges Votum für die Unabhängigkeit:
78,5 Prozent der Abstimmungsberechtigten entschieden sich gegen die von der
indonesischen Regierung angebotene Autonomie und damit für die Unabhängigkeit
Osttimors.
Noch vor der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am 4. September 1999
kam es erneut zu Ausschreitungen der proindonesischen Milizen gegen die Zivilbevölkerung
wie auch gegen Einrichtungen und Personen der Vereinten Nationen, die die
Abstimmung vorbereitet und überwacht hatten. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses
eskalierten die Ausschreitungen unter den Augen der regulären indonesischen
Streitkräfte zu einer beispiellosen Welle des blutigen Terrors. Angesichts
der Tatsache, dass Osttimor zusehends in Chaos und Blutvergießen versank,
gegen das sich die indonesische Regierung als offensichtlich machtlos erwies,
und vor dem Hintergrund starken internationalen Drucks stimmte die indonesische
Regierung am 12. September schließlich der Intervention von UN-Friedenstruppen
zu, die sie bisher strikt abgelehnt hatte; am 15. September 1999 erteilten
die Vereinten Nationen in der Resolution 1264 einer multinationalen Friedenstruppe
das Mandat, den Terror in Osttimor zu beenden, und am 20. September
begann die Stationierung der von Australien angeführten
UN-Friedenstruppe Interfet (International Force in East Timor). Während
die regulären indonesischen Truppen ihren Rückzug aus Osttimor
einleiteten, kam es weiterhin zu Übergriffen der Milizen auf die Zivilbevölkerung
und auf die Interfet-Einheiten, die jedoch sukzessive die Kontrolle über
Osttimor erringen konnten.
Am 27. September übergab die indonesische Armee, die ihren Rückzug
weitgehend abgeschlossen hatte, die Kommandogewalt in Osttimor formell an
die UN-Einheiten; am 19. Oktober 1999 stimmte die neue, erstmals weitgehend
demokratisch gewählte Konsultativversammlung Indonesiens der Entlassung
Osttimors in die Unabhängigkeit zu, und am 26. Oktober 1999 wurde Osttimor
formell unter das Mandat der UN-Übergangsverwaltung UNTAET (United Nations
Transitional Adminstration in East Timor) gestellt. Damit endeten 24 Jahre
gewaltsamer Militärherrschaft über Indonesien, der weit über
200 000 Osttimoresen zum Opfer gefallen waren. Allein die letzte Terrorwelle
hatte mindestens 1 000 Tote gefordert; etwa zwei Drittel der Siedlungen in
Osttimor sowie der größte Teil der Hauptstadt Dili wurden zerstört,
schätzungsweise 200 000 Menschen waren vor dem Terror geflohen.
Hauptaufgabe der UNTAET war es, eine effiziente Verwaltung in Osttimor aufzubauen,
die einen geordneten Übergang in die völlige Unabhängigkeit
gewährleistete; dafür wurde sie vom Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen mit bisher beispiellosen legislativen, exekutiven und judikativen
Vollmachten ausgestattet. Wichtigstes Organ auf der Seite der Osttimoresen
war der 25-köpfige Osttimoresische Widerstandsrat (CNRT), der im April
1998 von führenden Osttimoresen im portugiesischen Exil gegründet
worden war und der nun bis zum Ende der Übergangsperiode im Jahr 2002
in enger Kooperation mit der UNTAET die Entwicklung des Landes mitbestimmen
sollte. Zur Koordination von UNTAET und CNRT wurde im Dezember 1999 ein 15-köpfiger
Konsultativrat etabliert, der im Oktober 2000 durch einen Nationalrat mit
Gusmão als Vorsitzendem abgelöst wurde. Am 23. Februar 2000 wurden
die Interfet-Truppen durch UNTAET-Blauhelmtruppen abgelöst.
Am 30. August 2001 wurde in Osttimor in den ersten allgemeinen, freien und
demokratischen Wahlen eine verfassunggebende Versammlung gewählt. Aus
diesen Wahlen ging mit über 57 Prozent der abgegebenen Stimmen Gusmãos
unterdessen in eine gemäßigte politische Partei gewandelte FRETILIN
als absolut stärkste Kraft hervor, blieb mit diesem Ergebnis allerdings
weit hinter den Erwartungen zurück und verfehlte die für die Verabschiedung
der Verfassung und die Ernennung einer Regierung notwendige Zweidrittelmehrheit.
Die Wahlbeteiligung lag bei über 90 Prozent. Drei Wochen nach den Wahlen
am 20. September 2001 konstituierte sich die erste eigenständige osttimoresische
Übergangsregierung mit Mari Alkatiri von der FRETILIN als Ministerpräsidenten.
In der Folgezeit erarbeitete die neu gewählte Versammlung eine Verfassung
für Osttimor und verabschiedete diese, konstituierte sich dann als das
erste Parlament von Osttimor und schrieb für den 14. April 2002 Präsidentenwahlen
aus. Aus diesen Wahlen ging erwartungsgemäß Xanana Gusmão
klar als Sieger hervor. Am 20. Mai 2002 schließlich wurde Osttimor formell
in die Unabhängigkeit entlassen.
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