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Landesvater rot?  &   Landesvater schwarz? (zugehört)

Soeben bei n-tv-Maischberger, 30.01.2003, Uhr 17,15
Zu Gast: Gerhard Bökel, Spitzenkandidat der SPD in Hessen.
              Christian Wulff, Spitzenkandidat der CDU in Niedersachsen.

Thema: Die Herausforderer vor der Wahl.

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(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung.  )  
--
SM Sandra Maischberger
B     Gerhard Bökel
W    Christian Wulff


START


SM
Kennen Sie einen Politiker, der es öfter versucht hat (Landevater zu werden) als Sie?
W
Ja

SM
Schröder vs. Wulff noch aktuelles Problem für Sie?
W
Nein

SM
Sind Sie es selber Schuld, wenn es Sonntag nicht klappt?
W
Ja

SM
Bescheidenheit, Zurückhaltung – Ihre Selbstaussage als Marke. OK?
W
Ja

SM
Keine Inhalte plakatiert?
W
O, doch!

SM
Gabriel radikaler als Sie?
W
Nein
(dilettantischer)

SM
Für die Lockerung des Kündigungsschutzes bei Kleinunternehmen?
W
Ja

SM
Hartz Vorschläge OK?
W
Ja

SM
Schafft Hartz die Halbierung der Arbeitslosigkeit?
W
Ja, - aber nur, wenn CDU Druck macht.

SM
Clements Kürzungsprozentansatz als Regierungsverlautbarung OK?
W
Nein

SM
Minimum unter jetziger Sozialhilfe?
W
Nein

SM
Wollten Sie immer schon Parteivorsitzender werden?
W
Ja

SM
Sitzen Sie wieder hier (bei mir), falls Sie gewonnen haben sollten?
W
Ja.
(entzückt)

 

Bleiben Sie bei uns.  ;-)
   Werbe-PAUSE


SM
Freut Sie die Zustimmung der Titanikredaktion?
B
Ja

SM
Deprimierend, dass Titanikredakteure Sie für unbekannt halten?
B
Nein   (In Hessen 67% Bekanntheitsgrad)

SM
Als Innenminister extrem vs. Koch?
B
Ja

SM
Glauben Sie erfolgreicher gewesen zu sein, wären Sie wie Schily aufgetreten?
B
Nein

SM
Glauben Sie, dass Deutschland Einwanderer braucht?
B
Ja

SM
Warum hat der belastete Koch viel höhere Sympathiewerte als Sie?
B
Koch im Bund mehr. In Hessen sind mehr für mich.

SM
Können Sie – mit Ihrer Erfahrung eines ehem. freien Journalisten – aus Kochs Vorbelastung keine Kampagne machen?
B
Nein

SM
Wollen Sie „dem amerikanischen Freund Bush“ mit Ihrer Aktion „gegen den Krieg“ in den Arm fallen?
B
Ja

SM
Falls Sie Ministerpräsident werden sollten, - werden Sie dann Ihren Flughafen (FFM) für USA sperren?
B
Nein

SM
Eichels Steuerkorrekturvorschlag,  - jetzt, OK?
B
Nein

SM
Ist der aktuelle Ärztestreik berechtigt?
B
Nein

SM
Haben Sie das Dosenpfand verstanden?
B
Ja

SM
Oskar Lafontaines Rückkehr in die Politik leichter, falls Doppelverlust der SPD passiert?
Ja

END


"Adlerauge" ;-) Schulte gen. Schulenberg

Bye!
"Der Mann am Netz." ;-)
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 

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Wulff, Christian (*1959), niedersächsischer Politiker (CDU), stellvertretender CDU-Parteivorsitzender (seit 1998).

Wulff wurde am 19. Juni 1959 in Osnabrück geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Osnabrück Rechtswissenschaften mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt und arbeitet seit 1990 als Rechtsanwalt in einer Sozietät.

1975 trat Wulff in die CDU ein. Von 1978 bis 1980 war er Bundesvorsitzender der Schülerunion, von 1979 bis 1983 Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Union und von 1983 bis 1985 niedersächsischer Landesvorsitzender der Jungen Union. Seit 1986 ist er Ratsherr der Stadt Osnabrück (von 1989 bis 1994 Beigeordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender). 1984 wurde Wulff Mitglied des Landesvorstandes seiner Partei in Niedersachsen, 1990 Vorsitzender im Bezirk Osnabrück-Emsland und seit Juni 1994 ist er Landesvorsitzender in Niedersachsen, Mitglied des Landtages in Hannover und Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Als Oppositionsführer verlor Wulff 1994 und 1998 die niedersächsischen Landtagswahlen gegen den damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder.

Wulff wird zu den so genannten „jungen Wilden” in der CDU gerechnet, die in den letzten Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls vereinzelt mit Kritik an dessen Politik und Führungsstil als Parteivorsitzender hervorgetreten waren. Nach der Wahlniederlage der CDU am 27. September 1998 und dem Rücktritt Kohls von seinen Ämtern forderte Wulff einen programmatischen und vor allem personellen Neuanfang der CDU. Am 7. November wurde er auf dem 11. CDU-Bundesparteitag in Bonn zu einem der vier Stellvertreter des neuen Parteivorsitzenden Wolfgang Schäuble gewählt.

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Lafontaine, Oskar (*1943), Politiker, Ministerpräsident des Saarlandes (1985-1998), Vorsitzender der SPD (1995-1999) und Bundesfinanzminister (Oktober 1998 bis März 1999).

Lafontaine wurde am 16. September 1943 als Sohn eines Handwerkers in Saarlouis geboren und studierte zwischen 1962 und 1969 Physik in Bonn und Saarbrücken. 1966 wurde er Mitglied der SPD, in der er rasch aufstieg: Nach einer Karriere bei den Jusos, der Jugendorganisation der SPD, kam er 1968 in den Landesvorstand der Saar-SPD, 1970 folgte ein Mandat in den Landtag, 1974 das Bürgermeisteramt von Saarbrücken (1976-1985 Oberbürgermeister). Darüber hinaus übernahm Lafontaine 1977 den Landesvorsitz der saarländischen SPD, den er bis 1996 innehatte. 1979 kam er in den Bundesparteivorstand.

Anfang der achtziger Jahre brachte Lafontaine sein striktes Nein zu Nachrüstung und Atomkraft in Konfrontation mit der Parteispitze um Bundeskanzler Helmut Schmidt. Auch als Gegner des NATO-Doppelbeschlusses ging er auf Konfrontationskurs. Am 9. April 1985 stieg Lafontaine zum Ministerpräsidenten des Saarlandes auf. Noch im gleichen Jahr sprach sich der von Friedrich Dürrenmatt als „Weltinnenminister” bezeichnete Politiker bei einem DDR-Besuch für eine Anerkennung des Staates aus, um das innerdeutsche Klima zu verbessern. 1987 wurde er neben Hans-Jochen Vogel stellvertretender Parteivorsitzender. An der Ausarbeitung des 1989 verabschiedeten neuen Parteiprogramms, das, marktwirtschaftlich orientiert, das Godesberger Programm ablöste, war er maßgeblich beteiligt. Auch in Fragen der Asylpolitik und der Arbeitszeitregelung sowie durch seine kritische Haltung gegenüber einer überschnellen Wiedervereinigung löste er innerparteiliche und innenpolitische Debatten aus.

1990 war Lafontaine Spitzenkandidat der SPD im Kanzlerwahlkampf, wobei er bei einem seiner Auftritte von einer Attentäterin schwer verletzt wurde. Die Wahl brachte der SPD mit 33,5 Prozent der Stimmen das schlechteste Ergebnis seit 1957. Lafontaine selbst gewann erst zwischen 1992 und 1993 politisch an Einfluss zurück. Nach einer begeistert aufgenommenen Rede über Außen- und Wirtschaftspolitik auf dem Mannheimer SPD-Bundesparteitag im November 1995 entschloss er sich überraschend, gegen Rudolf Scharping zu kandidieren, der das Amt des Parteivorsitzenden an ihn abgeben musste. In der Folge wurde Lafontaine neben dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder als potentieller Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahlen im September 1998 gehandelt; eine definitive Entscheidung behielt sich die SPD-Führung jedoch vor und machte sie vom Abschneiden Schröders bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 1. März 1998 abhängig. Nach dem überragenden Erfolg der SPD bei der Niedersachsen-Wahl empfahl Lafontaine noch am Wahlabend seiner Partei Gerhard Schröder als Kanzlerkandidaten; der SPD-Parteitag im April 1998 bestätigte Lafontaines Empfehlung.

Nach dem Wahlsieg der SPD im September 1998 wechselte Lafontaine als Finanzminister in die rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder, als der er das Finanzministerium umstrukturierte und um einige Kompetenzen aus dem Wirtschaftsministerium erweiterte. Sein Nachfolger als saarländischer Ministerpräsident wurde Reinhard Klimmt. Eine seiner ersten Leistungen war die Verabschiedung einer Steuerreform, die vor allem die unteren und mittleren Einkommen entlastete.

Am 11. März 1999 trat Lafontaine völlig überraschend als Bundesfinanzminister und als Parteivorsitzender zurück, legte sein Bundestagsmandat nieder und erklärte seinen Rückzug aus der Politik. Als Grund für seinen Rücktritt gab er das „schlechte Mannschaftsspiel” innerhalb der Bundesregierung an; Vermutungen, er sei aus Verärgerung über den seitens des Bundeskanzleramtes geäußerten, in die Öffentlichkeit getragenen Vorwurf der Wirtschaftsfeindlichkeit seiner Steuerpolitik zurückgetreten, widersprach Lafontaine nicht. Den Parteivorsitz übernahm Gerhard Schröder (bis zu seiner formellen Wahl am 12. April 1999 zunächst kommissarisch), das Finanzministerium wurde interimistisch vom Wirtschaftsminister Werner Müller geleitet, bis am 12. April 1999 Hans Eichel als neuer Finanzminister vereidigt wurde.

Im September 1999, ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt, nahm Lafontaine erstmals ausführlicher zu seinem Rückzug aus allen politischen Ämtern Stellung. Im Wesentlichen begründete er seinen Schritt mit der fehlenden Übereinstimmung zwischen ihm und Gerhard Schröder in Politikstil und -inhalten; die verheerenden Niederlagen der SPD bei den vorangegangenen Landtagswahlen bezeichnete er als zwangsläufige und vorhersehbare Konsequenz aus der Regierungspolitik, wie sie seit seinem Rücktritt praktiziert wurde. Seine Kritik an der Regierungspolitik und Gerhard Schröder stieß in der SPD auf einmütige Ablehnung. Im Oktober 1999 erschien Lafontaines mit Spannung erwartetes Buch Das Herz schlägt links, das im Vorfeld von den Medien als Abrechnung mit der Regierungspolitik und insbesondere der Person Gerhard Schröder lanciert worden war, sich bei Veröffentlichung aber im Wesentlichen als Standortbestimmung der deutschen wie der europäischen Sozialdemokratie herausstellte.


Verfasst von:
Roland Detsch

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