Soeben bei n-tv-Maischberger, 23.06.2003, Uhr 17,15
Zu Gast: Florian Gerster, Vorsitzender
des Vorstandes der Bundesanstalt für Arbeit.
Thema: Streiks in Ostdeutschland, Reform der Bundesanstalt für Arbeit.
--SM Sandra Maischberger
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung. )
--
Werbe-PAUSE
SM
Mögen Sie gerne im Nürnberger „Hilton“ – wie z.zt. - wohnen?
G
Ja
SM
Kulturbruch „Hilton“. /. „Amt“?
G
Ja
SM
Ihr neuer Sprachgebrauch mit vielen Anglismen - geht an Ihrer Zielgruppe
(„arme Arbeitslose“) vorbei?
G
Nein
(Wir müssen Stellen akquirieren und – auch - in den Unternehmern
eine Zielgruppe sehen)
SM
Die „SPD der Agenda 2010“ ist ihre SPD?
G
Ja
SM
Sind Sie (noch) ein Ausnahmefall bei der SPD mit der Ihrer Bejahung einer
Neudefinition der „Sozialen Gerechtigkeit?“
G
Ja
SM
Ihre Karrierebremsungen schmerzhaft gewesen?
G
Nein
SM
War es ein Fehler von Ihnen, „die größte - risikoreiche - Baustelle
Gerhard Schröders“ zu übernehmen?
G
Nein
SM
Sind Sie ein Ungeduldiger?
G
Ja
SM
Ihr „Masterplan“
soll uns was sagen?
G
Wir beginnen in jedem Falle schon jetzt – erfolgsorientiert -
umzubauen.
SM
Bei sich zeigender Erfolglosigkeit einer Maßnahme, - Abbruch?
G
Ja
SM
Ist das eine epochale Änderung in diesem Amt?
G
Ja
SM
140 Mrd. Euro für Beschäftigungstherapie „in den Sand gesetzt“
oder nur neues Etikett?
G
Nein
(Paradigmenwechsel)
SM
Lt. Außenminister Fischer 5 Mio. Arbeitslose im Winter - unterschreitbar?
G
Ja
SM
Werden Sie gefeuert, wenn Sie über 5 Mio. Arbeitslose kommen?
G
Nein
(Ich habe einen Fünfjahresvertrag.)
END
Bye!
( Email an: Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
TOF
BAK to
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Gerster, Florian (*1949), deutscher Politiker
(SPD), Sozialminister von Rheinland-Pfalz (1994-2002), Vorstandsvorsitzender
der Bundesanstalt für Arbeit (seit 2002).
Florian Gerster wurde am 7. Mai 1949 in Worms geboren. Nach Abitur und
Wehrdienst studierte er ab 1970 in Mannheim Psychologie und Betriebswirtschaftslehre;
1975 schloss er sein Studium als Diplom-Psychologe ab. 1976/77 war er als
persönlicher Referent tätig, und von 1981 bis 1991 arbeitete er
freiberuflich als Personalberater.
1966 trat Gerster der SPD bei, in deren Reihen er bis zum stellvertretenden
Landesvorsitzenden in Rheinland-Pfalz aufstieg. Von 1974 bis 1990 war er
Mitglied des Wormser Stadtrates, von 1977 bis 1987 des Landtags von Rheinland-Pfalz,
und von 1987 bis 1991 gehörte er dem Bundestag an. 1991 berief ihn
der neue rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping
als Minister für Bundesangelegenheiten und Europa in seine sozialliberale
Landesregierung. Unter Scharpings Nachfolger Kurt Beck wechselte er 1994
an die Spitze des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit und
übernahm 2001 zusätzlich die Verantwortung für die Familienpolitik.
Als Sozialminister plädierte Gerster, der dem rechten Flügel der
SPD zugeordnet wird, immer wieder für einen Umbau des Sozialstaates,
wobei er teilweise zur SPD-Linie konträre Positionen vertrat und auch
nicht mit Kritik an der Sozialpolitik der eigenen Partei sparte. Daneben
profilierte er sich mit dem so genannten „Mainzer Modell für Beschäftigung
und Familienförderung”, durch das Arbeitslosen gezielt Anreize zur Annahme
von Beschäftigungsverhältnissen im Niedriglohnsektor gegeben werden
sollten. Vor dem Hintergrund der wieder gestiegenen Arbeitslosenzahlen wurde
im März 2002 das bisher nur in Rheinland-Pfalz praktizierte Modell
auf Bundesebene übernommen.
Als Nachfolger von Bernhard Jagoda übernahm Gerster im Zuge der Neuordnung
der Bundesanstalt für Arbeit im März 2002 als Vorstandsvorsitzender
die Leitung der Bundesanstalt für Arbeit. Die Neuordnung – zunächst
der Spitze der Bundesanstalt – war die Konsequenz aus der Affäre um
geschönte Vermittlungszahlen, die schwere Defizite der Behörde
in Bezug auf die Vermittlung von Arbeitslosen in neue Beschäftigungsverhältnisse
offenbart hatte. Flankiert von gesetzgeberischen Maßnahmen und gestützt
auf die Ergebnisse der so genannten Hartz-Kommission, die Empfehlungen zur
Reform der Bundesanstalt für Arbeit wie des Arbeitsmarktes insgesamt
erarbeitet hatte, leitete Gerster einen grundlegenden Umbau der Bundesanstalt
ein, mit dem Ziel, die Behörde von einer Verwaltungs- in eine Dienstleistungseinrichtung
umzuwandeln, die eine effiziente Arbeitsvermittlung gewährleisten kann.
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Bundesanstalt für Arbeit (BA),
Behörde für die Arbeitsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland
mit Sitz in Nürnberg.
Die Bundesanstalt für Arbeit ist Nachfolgerin der „Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung”, die bis 1938 ebenfalls
als eine selbständige Körperschaft des öffentlichen Rechts
bestand und dann ins Reichsarbeitsministerium überging. Zwar nahmen
die Arbeitsämter nach dem 2. Weltkrieg ihre Arbeit wieder auf, doch
erst 1952 wurde die neue „Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung”
gegründet. Mit der Verabschiedung des Arbeitsförderungsgesetzes
(AFG) im Jahr 1969 erhielt sie ihren heutigen Namen „Bundesanstalt für
Arbeit”.
Die Bundesanstalt für Arbeit untersteht der Rechtsaufsicht des Bundesministeriums
für Arbeit und Sozialordnung. Ihre Aufgaben sind im Arbeitsförderungsgesetz
festgelegt: Sie ist zuständig für die Berufsberatung und die Arbeitsvermittlung
sowie Aufgaben der beruflichen Bildung, für die Zahlung von Arbeitslosengeld
und -hilfe und andere Lohnersatzleistungen; außerdem obliegen ihr
Rehabilitationsleistungen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die Bundesanstalt
für Arbeit ist zur Information von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gesetzlich
verpflichtet. Des Weiteren befasst sie sich mit der Arbeitsmarktbeobachtung
und erstattet darüber regelmäßig Bericht; sie hat die illegale
Beschäftigung zu bekämpfen, für die Durchsetzung des Schwerbehindertenrechtes
zu sorgen und nicht zuletzt die Kindergeldkasse zu verwalten.
Die Bundesanstalt für Arbeit ist eine bundesunmittelbare Körperschaft
des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. An ihrer Spitze steht
ihr Präsident. Vorstand und Verwaltungsrat sind drittelparitätisch
mit Vertretern aus Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und Gebietskörperschaften
(Bund, Länder, Kommunen) besetzt. Der Zentralstelle in Nürnberg
sind die Landesarbeitsämter, die Arbeitsämter sowie zahlreiche
Nebenstellen untergeordnet. Ihren Haushalt finanziert die Bundesanstalt für
Arbeit vor allem durch die Sozialversicherungsbeiträge. Der Bund muss
den jeweiligen Haushaltsplan genehmigen und ist seinerseits verpflichtet,
den Haushalt bei Einnahmeeinbußen durch Zuschüsse auszugleichen.
Anfang 2002 wurde ein umfassender Umbau der Bundesanstalt für Arbeit
eingeleitet, der zum einen die BA von sachfremden Aufgaben entlasten, zum
anderen die Voraussetzungen für eine deutlich effizientere Vermittlung
von Arbeitslosen in neue Beschäftigungsverhältnisse schaffen sollte.
Ausgelöst wurde die Reform, nachdem bekannt geworden war, dass die
BA hinsichtlich der Vermittlung Arbeitsloser anhand geschönter Statistiken
deutlich höhere Quoten ausgewiesen hatte, als tatsächlich erreicht
worden waren, und sich der Verdacht erhärtete, dass sich die BA in
ihrer bisherigen Struktur vor allem auf die Verwaltung der Arbeitslosigkeit
und nur in geringem Maße auf deren Behebung konzentrierte. In einem
ersten Reformschritt wurde die Führungsspitze der Bundesanstalt ausgewechselt:
Neuer Vorstandsvorsitzender wurde Florian Gerster an der Spitze eines dreiköpfigen,
hauptamtlichen Vorstandes. Dann erfolgten innerhalb der Behörde erste
Umstrukturierungen in Richtung auf eine effizientere Arbeitsvermittlung,
zu denen auch die Einbeziehung privater Anbieter in die Arbeitsvermittlung
gehörte. Parallel dazu erarbeitete eine von der Bundesregierung eingesetzte
Kommission, die so genannte Hartz-Kommission, im Zusammenwirken mit Gewerkschaften
und Wirtschaft Empfehlungen zur Reform der Bundesanstalt für Arbeit
und des Arbeitsmarktes, deren Umsetzung unmittelbar nach der Veröffentlichung
des Kommissionsberichts im August 2002 eingeleitet wurde. Die Empfehlungen
der Hartz-Kommission beinhalteten Maßnahmen wie die Einrichtung von
Personal-Service-Agenturen zur Vermittlung von Arbeitslosen als Zeitarbeiter
und hatten die Halbierung der Arbeitslosenzahlen (rund vier Millionen im
Sommer 2002) innerhalb zweier Jahre zum Ziel.
Verfasst von:
Wolfram Schellberger
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
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