045
Holzhacker vs. Philosoph   (zugehört)

Soeben bei n-tv-Maischberger, 02.10.2002, Uhr 17,15 

Zu Gast: Julian Nida-Rümelin , Staatsminister im Kanzleramt für Kultur und Medien.

Thema: Rückzug aus Politik.

Zu Gast: Michael Glos , CSU-Landesgruppenchef im Bundestag.

Thema: Koalitionsverhandlungen, Steueerdiskussion.

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(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“ )
--

SM Sandra Maischberger
N     Julian Nida-Rümelin
G      Michael Glos

START


SM
Was erwartet Sie in der Mensa zu Göttingen?   („Grund“ ;-) für Rückkehr zur Uni.)
N
Mal sehen, ob das besser ist, als das, was man im Kanzleramt bekommt. Heute Kohl-Roulade.

SM
„Konsequentialismus“. Sie haben sich bei Ihrer Entscheidung nicht nach den Folgen gerichtet?
N
Nein.

SM
Frage 1. Weil (auch) Sie diesen Job kurzfristig aufgaben, ist das Signal für die (gesuchten) Quereinsteiger - wie?
N
Positiv.

SM
Hätte die Uni nicht mit dem Bundeskanzler eine Sonderregelung schaffen können?
N
Nein.
(Keine Sonderregelungen. Sauber bleiben)
SM
Frage 2. Berufung nur noch 2 Jahre für Sie möglich. Ist die Gefahr des Pensionsverlustes Ihr Motiv gewesen?
N
Nein.

SM
Ist es schlecht, Berufspolitiker zu sein?
N
Nein
(Es gibt nur zu viele.)

SM
Frage 3. Kultur sowieso Ländersache. Brauchen wir überhaupt ein solches Bundesamt?
N
Ja.
(Z.B. Neues Gesetz: Dadurch Stiftungsgründungen 10 x mehr als je zuvor.)

SM
Buchpreisbindung?
N
Ist gerettet worden.

SM
Wer soll jetzt 4 Jahre in dem Amt bleiben?
N
Potenter Quereinsteiger. Muss kein Berufspolitiker sein.  Kann aber auch ehem. MinisterIn sein.
SM
Ihre Vorschläge für Ihren Nachfolger?
N
Hier nicht zu veröffentlichen.  Muss Kanzler entscheiden.

SM
Frage 4. Umgang mit Ideologie?  (Gen)
N
Anwendung der Spirale nicht als Mord interpretieren.

SM
Steuer?
N
Staat nicht die Handlungssubstanz entziehen.


 

Bleiben Sie bei uns.  ;-)
   Werbe-PAUSE


SM
Haben Sie den Herrn Stoiber als Kanzlerkandidat erfunden?
G
Ja

SM
Wollen Sie Ihren Ausdruck „Wahlbetrug“ nicht zurücknehmen?
G
Nein.

SM
Haben Sie (persönlich) die Wahl gewonnen (lt.Waigel) ?
G
Ja

SM
Sie würden (im Bundestag) jetzt erst einmal gar nichts machen, weil einfach kein Geld da ist?
G
Nein
Wir würden eine höhere Kreditaufnahme in Kauf nehmen. (Die rechnet sich dann später eventuell. Erläutert die Gründe des Geldmangels)

SM
Körperschaftssteuerreform OK?   (Koalitionstaktiken, Bundestag vs. Bundesrat)
G
Nein.
(Erläutert notwendige Korrekturen.)

SM
Würden Sie für Ihre Frau „die Hand ins Feuer legen“?   (Wie zu den Steuervorschlägen Ihrer Experten)
G
Hier geht´s um Geld, und da muss man aufpassen.

SM
Erbschaftssteuer OK?
G
Nein.
Haben wir bereits. Großvermögen können flexibel ausweichen. Jetzt = Neidsteuer.

SM
Stoibers Wahlergebnis (38,5 %) miserabel im Vergleich zu Strauß (Wahl verloren) mit 44,5 % und Kohl mit 48,6 % (verloren)?
G
Nein.
Alte Bundesrepublik zählte nur 3 Parteien und – Prozente - ohne die ehemalige DDR.

SM
Droht uns Ihre Kanzlerkandidatur auch noch?
G
Nein      ;-))
     

END

Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 

BAK to index
 

Nida-Rümelin, Julian (*1954), deutscher Philosoph und Kulturpolitiker (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien im Rang eines Staatsministers im Bundeskanzleramt (seit 2001).

Prof.Dr.Nida-Ruemeling, Philosoph und Kulturpolitiker

Nida-Rümelin wurde am 28. November 1954 in München als Sohn eines Bildhauers geboren. Nach dem Abitur 1976 studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft in München und Tübingen; 1983 promovierte er (bei Wolfgang Stegmüller), und 1989 habilitierte er sich. 1991 lehrte er als Gastprofessor an der University of Minnesota (USA), von 1991 bis 1992 war er Professor am Zentrum für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen, und 1993 übernahm er den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte lagen auf den Gebieten Politische Philosophie, Kulturtheorie, Ethik und Rationalitätstheorie. Nida-Rümelin ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Von Juli 1998 bis Dezember 2000 amtierte Nida-Rümelin als Kulturreferent der Stadt München; in dieses Amt war er auf Vorschlag des Münchener Oberbürgermeisters Christian Ude (SPD) gewählt worden, von seinem Göttinger Lehrstuhl ist er seither beurlaubt. Als Kulturreferent bemühte sich Nida-Rümelin um eine stärkere Präsenz der Kultur im öffentlichen Leben und eine engere Verzahnung der Kultur mit angrenzenden Bereichen wie etwa der Wissenschaft. Über die Stadt München hinaus geriet er mit seinen umstrittenen Entscheidungen betreffend Intendanz und Umbau der Münchner Kammerspiele in die Schlagzeilen. Im November 2000 berief ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Nachfolger von Michael Naumann, der zum Jahresende 2000 auf eigenen Wunsch aus dem Amt des Staatsministers für Kultur schied; im Januar 2001 trat Nida-Rümelin formell sein neues Amt an.

Aus der Reihe der zahlreichen Veröffentlichungen Nida-Rümelins sind zu nennen: Entscheidungstheorie und Ethik (1987), Lexikon der philosophischen Werke (Hg., 1988), Philosophie der Gegenwart (Hg., 1991), Kritik des Konsequentialismus (1993), Logik kollektiver Entscheidungen (zusammen mit Lucian Kern, 1994), Handbuch Angewandte Ethik (Hg., 1996), Economic Rationality and Practical Reason (1997), Ethische und Politische Freiheit (Hg., 1998), Ästhetik und Kunstphilosophie (Hg., 1998) und Demokratie als Kooperation (1999).


Verfasst von:
Mechthild Weißer

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Allgemeine Copyrightanmerkungen des Autors    )
 
 


Glos, Michael (*1944), deutscher Unternehmer und Politiker (CSU), Vorsitzender der Landesgruppe der CSU und Erster Stellvertretender CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag (seit 1993).

Michael Glos wurde am 14. Dezember 1944 in Brünnau (Unterfranken) geboren und entstammt einer seit vielen Generationen im Müllerhandwerk tätigen Familie. Nach der Mittleren Reife und der Ausbildung zum Müller, die er 1968 mit der Meisterprüfung abschloss, übernahm er die väterliche Getreidemühle und den Hof; sein Vater war gestorben, als der Sohn zehn Jahre alt war.

1970 trat Glos in die CSU ein und stieg in der regionalen Parteiorganisation schnell auf, zumal seine Familie in Unterfranken bekannt und angesehen war. 1976 zog er, direkt gewählt im Wahlkreis Schweinfurt-Kitzingen, erstmals und als jüngster Abgeordneter der CSU in den Bundestag ein, dem er seitdem ohne Unterbrechung angehört. 1987 wurde er finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, und 1990 rückte er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender in den engeren Führungskreis der CDU/CSU-Fraktion vor, die ab Ende 1991 von Wolfgang Schäuble (CDU) geführt wurde. Zuständig war Glos hier für die Bereiche Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Mittelstand.

Als Wolfgang Bötsch Anfang 1993 als Postminister in die Bundesregierung berufen wurde, folgte Glos ihm auf den Posten des CSU-Landesgruppenchefs und des Ersten Stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden nach. Zugleich stieg er in Präsidium und Parteivorstand der CSU auf. Durch seine Fähigkeit, in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, aber auch im Verhältnis zur Schwesterpartei die Geschlossenheit seiner Landesgruppe zu bewahren, konnte Glos kontinuierlich sein politisches Gewicht in der Fraktion und in seiner Partei erhöhen.


Verfasst von:
Wieland Eschenhagen

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