058

Der Große   &    Die Kleinen   (zugehört)
Soeben bei n-tv-Maischberger, 07.11.2002, Uhr 17,15

Zu Gast: Günter Gaus , Ehemaliger Spiegel-Chefredakteur
Thema: Zum Tod von Rudolf Augstein
Zu Gast: Krista Sager, Bü90/Grüne, Fraktionsvorsitzende
Thema: "Schröder und die grünen Zwerge"
--
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung.  )   
--
SM Sandra Maischberger
G     Günter Gaus
S      Krista Sager


START


SM
Heute einen Freund verloren?   (Augstein)
G
Ja

SM
Nach dem „Bruch“ Ihrer Freundschaft?
G
Sporadisch Kontakt.
(Heute bin ich betroffener, als ich gestern noch dachte.)

SM
Warum Entfremdung? Später Augstein ein anderer als der frühe?
G
Ja.

SM
Was hat Augstein in erster Linie angetrieben?
G
Gut fundierter Ehrgeiz.

SM
Warum Augsteins Rückzug als FDP-Hinterbänkler aus dem Bundestag?
G
Fluchtverhalten.  (Zu jung erfolgreich geworden)

SM
Hat ihn das Wissenswollen angetrieben?
G
Nein.
Pädagogischer Eros.

SM
Affinität zum Militärischen?   („Nie wieder Krieg“)
G
Ja

SM
Wolkenschieber (a la Bismarck) ?
G
Ja

SM
Augstein hat sich nie als (reinen) Beobachter gesehen, sondern als Teil der Politik?
G
Ja

SM
Hat er gedacht, dass „seine Seite“ (als Spiegelherausgeber & Nichtparlamentarier) mächtiger wäre?
G
Ja

SM
Wissen Sie was sein Traum war?
G
Ja
(Außenminister in einer gefestigten Mittelmacht)

SM
War er bis zuletzt interessiert aktiv (in der Redaktion)?
G
Das weiß ich nicht.

SM
Titelblatt am Montag wäre klar, wenn Sie jetzt noch Chefredakteur wären?
G
Ja.
(Altersportrait)

 

Bleiben Sie bei uns.  ;-)
   Werbe-PAUSE


SM
Haben Sie Augstein (als Hamburgerin) kennen gelernt?
K   Krista Sager
Ja

SM
Wie auf Sie gewirkt?
K
Aktivierend.  
(Als Schülerin SPIEGEL mit Lineal und Fremdwörterbuch regelmäßig gelesen)

SM
Begegnen Ihnen bei den Grünen auch heute noch junge Leute mit diesem nachhaltigen Interesse?
K
Ja

SM
Grüne Kompromisslosigkeit – unter Foscherau in Hamburg -abgeschliffen?
K
Nein

SM
Bildzeitungsaufmacher mit Schröder und seinen grünen Zwergen gesehen?
G
Ja

SM
Oskar Metzger Zitat erlaubt?
G
Ja

SM
Metzger: Sie bräuchten 6 – 9 Monate, um sich von der jetzigen Durchsetzungsschwäche zu erholen?
G
Nein
(Argumentiert bei Koalitionsvertragsverhandlungen mit innerparteilichem Abstimmungsdefizit)

SM
Haben Sie an diesem Punkt verloren?
G
Ja.

SM
Ein „Fortschritt“, wenn Schröder jetzt noch eine weitere Kommission bildet?
G
Ja

SM
Was machen Sie innerhalb der Grünen bei dissonanter Abstimmung über Maßnahmenpaket, -  kniffelig?
G
Ja

SM
Als Fraktionschefin der Grünen müssen Sie jetzt dafür sorgen, dass keine Gegenstimme passiert?
G
Ja

SM
Haben Sie sich absichtlich - auf Bundesebene -  in ihrer Zeit als Hamburger Senatorin nicht gemeldet?
G
Ja

SM
Sie – das Schneewittchen – und die Fraktion das sind die Zwerge? ;) (Bild der Bildzeitung)
G
Nee, - ich lege mich nicht in fremde Betten und esse nicht von fremden Tellern.


END



"Adlerauge" ;-) Schulte gen. Schulenberg

Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 

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Augstein, Rudolf (*1923), Publizist und Verleger; Herausgeber des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. 


Rudolf Augstein

Augstein wurde am 5. November 1923 in Hannover geboren. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er zunächst als Journalist in seiner Geburtsstadt. 1947 gründete er in Hamburg das wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazin Der Spiegel, dessen Herausgeber und Mitbesitzer er bis heute ist. Im Oktober 1962 wurde er im Zuge der so genannten Spiegelaffäre, die durch einen angeblich landesverräterischen Artikel im Spiegel ausgelöst worden war, festgenommen und drei Monate inhaftiert. Bis 1967 schrieb Augstein unter dem Pseudonym Jens Daniel bissige Kommentare, in denen er sich kritisch mit der Politik Konrad Adenauers auseinander setzte. Von November 1972 bis Januar 1973 war er Bundestagsabgeordneter für die FDP. Rudolf Augstein schreibt noch heute regelmäßig Kommentare für den Spiegel. Im Mai 2001 wurde er mit dem Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet.

Verfasst von:
Christoph Nettersheim

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Allgemeine Copyrightanmerkungen des Autors    ) 



Gaus, Günter (*1929), deutscher Publizist und Politiker (SPD).

Gaus wurde am 23. November 1929 in Braunschweig geboren. Nach dem Abitur studierte er in München Geschichte und Germanistik und war anschließend als politischer Redakteur für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, u. a. für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel (1958-1961) und für die Süddeutsche Zeitung (1961-1965) tätig. Daneben begann er 1963 seine Fernseh-Interviewreihe „Zur Person – Porträts in Frage und Antwort”, die rasch bundesweite Bekanntheit erlangte und die er mit Unterbrechungen bis in die Gegenwart fortführte. Den Auftakt der Reihe bildete ein Gespräch mit dem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. 1965 wurde Gaus Programmdirektor und stellvertretender Intendant des Südwestfunks, und 1969 ging er als Chefredakteur zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel, als der er sich journalistisch insbesondere für die neue Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt einsetzte.

1973 wechselte Gaus in die Politik, zunächst als Staatssekretär im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt. Nach In-Kraft-Treten des Grundlagenvertrags zwischen der Bundesrepublik und der DDR 1974 wurde er zum Ständigen Vertreter der Bundesrepublik in der DDR ernannt. In dieser Funktion handelte er insgesamt 17 Abkommen zwischen der Bundesrepublik und der DDR aus. Nach seiner Ablösung im Amt des Ständigen Vertreters durch Klaus Bölling im Januar 1981 war Gaus einige Monate lang Wissenschaftssenator in der kurzlebigen Berliner Regierung unter Hans-Jochen Vogel.

In der Folgezeit betätigte sich Gaus wieder verstärkt als Journalist und Publizist, war daneben aber auch zeitweise deutschland- und außenpolitischer Berater der Internationalen Kommission beim Vorstand der SPD. 1983 erschien seine Auseinandersetzung mit der DDR, das Buch Wo Deutschland liegt – Eine Ortsbestimmung, das 1987 als „Politisches Buch des Jahres” ausgezeichnet wurde. Zu seinen weiteren wichtigen Veröffentlichungen aus den achtziger Jahren gehören Die Welt der Westdeutschen. Kritische Betrachtungen (1986), eine Zustandsbeschreibung der bundesdeutschen Gesellschaft, die Porträtsammlung Zur Person. Von Adenauer bis Wehner (1987) sowie Deutschland im Juni (1988). 1984 startete er unter dem Titel „Deutsche” beim Westdeutschen Rundfunk eine neue Interviewreihe, und 1988 wurde er mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet.

Nach dem Fall der Berliner Mauer begann Gaus 1990 im Fernsehen der DDR (nach der deutschen Wiedervereinigung im Rahmen der ARD fortgesetzt) eine neue Staffel seiner Interviewreihe „Zur Person”, diesmal mit prominenten DDR-Politikern. Ebenfalls 1990 übernahm er die Herausgabe der linksgerichteten Wochenzeitung Freitag, und es erschienen die Bücher Deutsche Zwischentöne. Gesprächsporträts aus der DDR und die Aufsatzsammlung Über Deutschland und die Deutschen. 1991 erhielt er den Deutschen Kritikerpreis. In der Folgezeit veröffentlichte er weitere Porträtsammlungen, darunter Porträts in Frage und Antwort (1991), Neue Porträts in Frage und Antwort (1992) sowie eine erweiterte Neuauflage der Bände Zur Person (1989/99). Die im Laufe von über drei Jahrzehnten entstandenen fast 200 Interviews selbst fanden 1999 in Form einer Videosammlung Eingang ins Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. 2001 trat Gaus, seit 1976 Mitglied der SPD, aus seiner Partei aus, offensichtlich weil er den von den USA geführten und vom SPD-Parteivorsitzenden und Bundeskanzler Gerhard Schröder unterstützten Krieg als wider jede Vernunft ablehnte.


Verfasst von:
Walter Nachtmann

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Allgemeine Copyrightanmerkungen des Autors    ) 

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