Cooler Sommer & Heisser Fuß-ball   (zugehört)

Soeben bei n-tv-Maischberger, 10.06.2002, Uhr 17,15
Zu Gast:
Michael Sommer, DGB-Chef (seit Mai 2002)
Thema:
Streiks, Biographisches

--
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“ )
--
SM Sandra Maischberger
S     Michael Sommer
 

START
 

SM
Heißer „Sommer“ – Wahljahr?
(Neuer Chef eines Schnarchvereins?)
S
Kein Schnarchverein.
Meine eigene Laufbahn von ganz unten, Zusteller – ist nur unter Mithilfe der Kollegenschaft möglich gewesen. Die haben mir Jobs während meines Studiums - et, et, et besorgt, .

SM
Heute Warnstreiks; – keine Briefzustellungen?
S
Wir führen Streiks hart, damit das schnell erledigt ist, - wie bei Wahlen.

SM
Warum Warnstreik, wenn AG kein Angebot vorgelegt haben?
S
Damit ein Angebot kommt.

SM
Ab wo (Lohnerhöungsprozente) sind Streiks ganz sicher unvermeidbar?
S
Orientierung an anderen Wirtschaftszweigen, jedoch Wertlegung auf Spezialgewerkschaft mit besonderer Forderungsdefinition.

SM
Warum denn dann 6,5% für alle ? (Taschenspielertricks?)
S
Falsch. Wir fordern 4,5 %.
Es sind (bei letzter Runde) differenzierte Abschlüsse herausgekommen.
(Erklärt Prozedere der gewerkschaftsinternen Beschlussfassung)

SM
Jemals Angst um Ihren eigenen Job – wegen der allgemeinen Wirtschaftslage - gehabt?
S
Nein.

SM
Bau. Glauben Sie, dass am Ende dieses Streiks nochmals 500.000 zusätzlich arbeitslos sind?
S
Nein. –
Es geht den Leuten um die nackte Existenz. Billiglohnkonkurrenz.
Gestern FAZ: In USA haben die Leute mehrere Jobs, können aber ihre Wohnung nicht bezahlen.
Deutsche Gewerkschaften haben noch nie ihre Unternehmen kaputt gestreikt.

SM
Mitgliederschwung von 11,8 auf  7,9 Mio. bei Gewerkschaftsbund?
S
Nein. – Ich werde die Entwicklung umkehren.
Ich will diesem Amt Inhalt geben und Motor sein. Ich will die Meinungsführerschaft.

SM
Nach Werbung wollen wir dann sehen, welche Meinung sie vertreten. Ideologie, oder, oder, oder?
S
Ach so, Sie brauchen ´ne Schublade!  ;-)
SM
Ist nicht meine.  :-)
 

Bleiben Sie bei uns.  ;-)
   Werbe-PAUSE


SM
DGB beteiligt sich an gesellschaftspolitischen Debatten. Jetzt bei FDP-Problemen nicht geäußert?  (Traditionslinker?)
S
Falsch!!
Immer laut geäußert, dass in Deutschland mit Antisemitismus nicht operiert werden darf.
Westerwelle ist aus dem Container heraus und nun mit Möllemann voll im Sumpf.
Ich bin Linker und will nach vorne.

SM
„Zukunftsfähigkeit“? ( Der Begriff wurde von AG geprägt)
S
Ich habe einen alten Begriff modern interpretiert. AG haben kein Besitzrecht an Begriffen. Ich habe einen anderen Freiheitsbegriff als (z.b.) die FDP

SM
Was wollen Sie modernisieren – im Unterschied?
S
Listet diverse Forderungen auf.
Besonders brisant: „Wertschöpfungsabgabe“. Wir sind gegen "Hinterziehung der Umsatzsteuer im Internet" und fordern „die Bit-Steuer“ international.
[Zwischenruf von charly1: "Cool, Meinungsführer! Bei Einkäufen im Net bezahle ich auch bisher immer schon Umsatzsteuer.]

SM
Haben Sie Geld – aber keine Überzeugung?
S
Falsch. Jetzt prüfen wir die Parteien(-Landschaft in BRD) und vergleichen - 4 Jahre Schröder und 11 Jahre Kohl.
„Glauben tun wir Sonntags in der Kirche.“        [Zwischenruf von charly1: "Cool, Meinungsführer! Uns sperrt man - auf die Dauer - nicht ein."]
Wir werden sehen. Meine Mutter hat gesagt: Eier erst färben, wenn sie gelegt sind. Ich selber tendiere zur SPD.

SM
Sie werden vor CDU reden. Echtvergleich zwischen Schröder und Stoiber?
S
Habe Stoiber praktisch erlebt. CDU macht Mogelpackung.   ( Sommer weicht aus. )
PDS gehört dazu, so wie Gysi auch hier an Ihrem Tisch gesessen hat.

SM
Politische Reife?
S
Ich bin wegen Biermann damals ausgetreten.

SM
Kommt von Ihnen jetzt mehr Konflikt als von Schulte?
S
Bündnis für Arbeit muss fairer verhandelt werden.
Das Thema muss sich auf Arbeit konzentrieren und darf nicht zur Ersatzveranstaltung werden. Auch die Europäische Zentralbank sollte eingebunden werden.

SM
Was machen Sie morgen Uhr 13,30?  ( Fußballspielübertragung)
S
Dann habe ich einen Termin.
ABER: ...
(Wird trotzdem Fußball sehen – und bemüht sich offensichtlich und mit Nachdruck um das Wählerpotenzial der Fußballsoziologie.)

END
 

[Frage von charly1 an die "4.te Gewalt (Medien)":  Die „5.te Gewalt“ im Staate:  - Fußball? -  ]

Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
 

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Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Dachverband für acht deutsche Einzelgewerkschaften mit Sitz in Düsseldorf. Er fördert die Zusammenarbeit der Mitgliedsgewerkschaften und vertritt ihre gemeinsamen Interessen.

Dieter Schulte Dieter Schulte engagierte sich schon früh in der IG Metall, in der er schließlich 1991 in den geschäftsführenden Vorstand aufstieg; 1994 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt, als der er sich nachdrücklich für das „Bündnis für Arbeit” zwischen den Tarifparteien und dem Staat engagierte.Ferdinand Ostrop/AFP

2  NEUBEGINN 1949

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) zerschlagen hatten, wurden nach dem 2. Weltkrieg in den drei westlichen Besatzungszonen Gewerkschaften zunächst auf lokaler und regionaler Ebene wieder aufgebaut

[...]

6  MITGLIEDERENTWICKLUNG UND ZUSAMMENSCHLÜSSE

6.1  Sinkende Mitgliederzahlen

Bis 1990 wuchsen die westdeutschen DGB-Gewerkschaften auf 7,9 Millionen Mitglieder an. 1991 erreichte der DGB durch den Zuwachs aus den neuen ostdeutschen Bundesländern mit 11,8 Millionen Gewerkschaftern den höchsten Mitgliedsstand seiner Geschichte. Der Organisationsgrad betrug 1991 36,1 Prozent der abhängigen Erwerbspersonen.

Als Folge der Sanierungspolitik in Ostdeutschland, die mit hohen Arbeitslosenzahlen verbunden war, und aufgrund von Rationalisierungs- und Umstrukturierungsprozessen in der Wirtschaft sanken die Mitgliederzahlen in den neunziger Jahren dramatisch – bis 1999 um ein knappes Drittel auf acht Millionen. Eine wichtige Rolle spielte bei dem Mitgliederrückgang auch die technischen Revolution durch die Datenverarbeitung, die das Aufkommen neuer Tätigkeitsfelder und neuer Organisationsformen der betrieblichen Arbeit begünstigte (z. B. Heimarbeit, Teilzeitarbeit). In den „Zukunftsbranchen” ließen sich immer weniger Arbeitnehmer vom Sinn einer gewerkschaftlichen Interessenvertretung überzeugen, und die Unternehmen standen einer gewerkschaftlichen Organisierung ihrer Angestellten eher ablehnend gegenüber.

6.2  Konzentration der Interessenvertretung

Die Zahl der Mitgliedsgewerkschaften des DGB blieb lange Zeit konstant. 1978 gliederte sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) dem DGB als 17. Einzelgewerkschaft an. 1985 fusionierte die IG Druck und Papier mit der Gewerkschaft Kunst zur IG Medien. Unter dem Druck sinkender Mitgliederzahlen setzte Mitte der neunziger Jahre ein Fusionsprozess unter den Gewerkschaften ein: 1996 verschmolzen die IG BSE und die GGLF zur IG Bauen - Agrar - Umwelt, 1997 die IG BE, die IG CPK und die Gewerkschaft Leder zur IG Berbau, Chemie, Energie (IG BCE). Die Gewerkschaften Textil und Bekleidung sowie Holz und Kunststoff schlossen sich der IG Metall an.

Im März 2001 fusionierten vier Einzelgewerkschaften des DGB (ÖTV, HBV, IG Medien, DPG) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Mit mehr als drei Millionen Mitgliedern ist sie vor der IG Metall (2,7 Millionen) die größte Einzelgewerkschaft der Welt. Durch die Eingliederung der mit den DGB-Gewerkschaften bisher im Bereich der Angestellten konkurrierenden DAG wurde ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur einheitlichen Interessenvertretung aller abhängig Beschäftigten geleistet.

Literaturangaben
Diese Quellen enthalten weitere Informationen zum Thema Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB).
Nickel, W.: Taschenbuch der deutschen Gewerkschaften. Köln, 1995.
Ruck, M.: Gewerkschaften – Staat – Unternehmer. Köln, 1990.
Kittner, M. (Hg.): Gewerkschaftsjahrbuch. – Daten, Fakten, Analysen. Köln, 1995.

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Gewaltentrennung  (Gewaltenteilung), Unterscheidung der drei Staatsfunktionen in Exekutive (vollziehende Gewalt), Legislative (Gesetzgebung), Jurisdiktion (Rechtsprechung) sowie ihre Zuweisung an voneinander unabhängige Staatsorgane (Regierung, Parlament, Gerichte) zur Verhinderung von Machtmissbrauch und zur rechtsstaatl. Sicherung der bürgerl. Freiheiten. Als grundlegendes Ordnungs- und Strukturprinzip moderner Verfassungen zuerst von J. Locke 1690 formuliert und von Montesquieu 1748 zu einem System kontrollierenden Gleichgewichts entwickelt. In den USA (seit 1776/87) zu charakterist.[...]"

(c) Meyers Lexikonverlag.
Allgemeine Copyrightanmerkungen des Autors   )
 

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